Definition Spielgruppe

Spielgruppen sind familienergänzende Lern- und Bildungsorte für Kinder ab etwa zweieinhalb Jahren bis zum Kindergarteneintritt, zentrales Bildungsmittel ist das freie Spiel. Das Kind steht im Mittelpunkt, aufmerksam begleitet von pädagogischen Fachpersonen, die ihm Raum und Sicherheit bieten für seine soziale, emotionale, kognitive, körperliche und psychische Entwicklung.

Spielgruppen verstehen sich als Bildungsinstitution und ordnen sich deshalb der Bildungskette ein. Sie sind Teil des Netzes zur frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung FBBE und bilden eine Ergänzung zur Familie. Fachleute bestätigen, dass qualitativ hochwertige und auf die Bedürfnisse der Familien abgestimmte Unterstützungsangebote in der frühen Kindheit, zu denen Spielgruppen zählen, die Entwicklungschancen von Kindern nachweisbar verbessern.

Die Spielgruppe ist ein Angebotszweig einer Trägerschaft, eines Vereins oder einer einfachen Gesellschaft, und kann verschiedene Angebotsformen beinhalten.

In der Spielgruppe treffen sich Kinder ab ca. 2.5 Jahren bis zum Kindergarteneintritt ein – oder mehrmals wöchentlich während höchstens einem halben Tag.

Eine Gruppe umfasst nicht mehr als 12 Kinder, wobei die individuellen Bedürfnisse der Kinder und/oder die Alterszusammensetzung den Betreuungsschlüssel bestimmen.

Jede Gruppe einer Innen-Spielgruppe wird von mindestens zwei erwachsenen Personen betreut, davon ein/e ausgebildete/r Spielgruppenleiter: in.

In Wald-/Naturspielgruppen erfolgt die Betreuung durch mindestens zwei erwachsene Personen. Zwei ausgebildete Spielgruppenleitende, davon eine/r mit zusätzlicher Spezialisierungsausbildung.

Spezialisierungen

Zu den Spezialisierungen eines Spielgruppen-Angebots zählt der Schweizerische Spielgruppen-LeiterInnen-Verband SSLV:

  • Wald- und Naturspielgruppen
  • Bauernhof- und Gartenspielgruppen
  • Spielgruppen mit besonderer pädagogischer Ausrichtung (Waldorf, Montessori)
  • Spielgruppen mit besonderem Förderauftrag, z.B. Sprachspielgruppen, Integrationsspielgruppen
  • Angebote für jüngere Kinder (hier ist das Konzept der Spielgruppe auf das jüngere Alter angepasst, die Gruppen sind kleiner und der Betreuungsschlüssel ist höher)
  • Halbtages-Spielgruppen (hier ist die Abgrenzung zu Kindertagesstätten zu beachten. Essen die Kinder in der Spielgruppe, sind die kantonal gültigen Vorgaben bezüglich Lebensmittelkontrolle zu beachten.)

Abgrenzung zu Kindertagesstätten

Als Kindertagesstätten gelten Einrichtungen, die Kinder ab 3 Monaten bis zum Ende des Kindergartens betreuen, regelmässig an mindestens 5 halben Tagen in der Woche geöffnet sind und mehr als 5 Plätze anbieten. Gestützt auf die eidgenössische Pflegekinderverordnung Art. 2 und 13ff untersteht die Aufsicht und Bewilligung von Kindertagesstätten den Kantonen. Die Richtlinien des Verbandes Kinderbetreuung Schweiz kibesuisse bieten Hand für die Umsetzung dieser Verordnung.

Vermehrt werden in Kantonen und Gemeinden die Bedeutung der Spielgruppen wahrgenommen und Bestimmungen dazu ausgearbeitet. Wo solche bestehen, sind diese zusätzlich zu beachten.